Von der Luxus-Herberge in den Schoss der Erde

 

Früh-Sommerausflug des Rover Club Schweiz
 

 

Auf der Piazza des Tertianum Horgen plätschert friedlich das Wasser des lang gezogenen Brunnen über den Rand in das darunter liegende Becken, um sich zu sammeln und erneut das obere Bassin füllend zu überlaufen. Es ist ruhig hier. Oleander blühen überbordend in grossen Töpfen. An einem Tischchen unter edlem Sonnenschirm plaudern ein paar Senioren in dezentem Ton. Sie schauen interessiert auf, als mit Geröhr und Gebrumm die ersten Rover-Oldtimer die Piazza in Beschlag nehmen. In grünem Versace-Kleid mit passendem Täschchen nähert sich eine nicht mehr ganz junge Dame und möchte gern den Jahrgang der alten Karrossen wissen. Ein Senior mit Schiebekärreli gesellt sich mit unsicheren Schritten dazu. „Ich bin früher auch Rover gefahren......und Jaguar“, meint er nicht ganz ohne Stolz.

 

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Der Roverclub Schweiz präsentiert unter der Führung von Dora Hürlimann an diesem Juni-Samstag seine Oldtimer im Tertianum Horgen. Das Tertianum ist eine Altersresidenz für gut betuchte Seniorinnen und Senioren. Es bietet den Bewoh-nern eine Oase der Stille, Erholung und Pflege. Hier können die Herrschaften einen geschützten, auf Wunsch in jeder Be-ziehung autonomen Lebensabend verbringen mit einem noblen Fünfsterne-Service, wie sie sich von früheren Zeiten her gewohnt sind. Wie edel und zuvorkommend der Service ist, darf der Roverclub an diesem Tag selber erleben. Die Mit-glieder werden sehr grosszügig zu einem erstklassigen 4-Gang-Mittagessen eingeladen. An dieser Stelle dankt der Rover-club Schweiz ganz herzlich für die edle Geste und die Gastfreundschaft im Tertianum Horgen.

 


Mit einer Überlandfahrt dem Zürichsee entlang nach Schindellegi, weiter durchs Rothenthurmer Hochmoor, geht der Ausflug zum Schlachtfeld Morgarten, wo anno 1315 die Eidgenossen im Kampf gegen die Machtpolitik des Klosters Einsiedeln, das unter der Schirmherrschaft des aufstrebenden Adelsgeschlechts der Habsburger stand, kurzum das anrückende Ritterheer in einer nicht ganz ritterlichen Schlacht in Grund und Boden schlugen.

Nach einer kurzen Erfrischung rollen die Oldtimer der Lorze entlang zum Eingang der Höllgrotten. Die Tropfsteinhöhle liegt im wild-romantischen Lorzetobel und beherbergt Stalagmiten und Stalaktiten in unterschiedlichen Farbnuancen. Entdeckt wurden die Höhlen am Ende des 19. Jahrhundert beim Abbau von Tuffsteinen. Die Tuffsteinen setzte man damals bei Bau der Bahnlinie Zürich- Affoltern-Zug ein. Der Steinbruchbesitzer, J.L. Schmid-Arnold erkannt den Wert dieser Tropfsteinhöhle und machte sie damals schon der breiten Öffentlichkeit bekannten.  


Nach einem Abstecher ins idyllische Waldrestaurant mit Zobig-Teller und Eiswürfel-kaltem Bier endete ein interessanter Ausflug. Der fleissigen und überaus herzlichen Organisatorin sei liebevoll gedankt.  


Frueh-Sommerausfahrt

Carmen von Däniken / 28. Juni 2008