Generalversammlung in Luzern

 

Der Roverclub Schweiz traf sich zur Jahresversammlung
 im KKL der Stadt Luzern

 

Auch dieses Jahr konnten wir zum Auftakt unserer jährlichen Hauptversammlung ein äusserst interessantes Rahmenpro-gramm geniessen. Organisiert von Sonja Balsiger. Nachmittags um 15.15 Uhr trafen wir uns am Haupteingang des KKL in Luzern, dem Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Es stand ein beachtliches Grüppchen Rover-Freunde bereit, als wir von Herr Krummenacher in Empfang genommen wurden, um uns durch das KKL-Gebäude mit dem bekannten, weit ausragen-den Dach zu führen. Ich glaube, es bedingt schon einiger Erklärungen, um die Architektur des französischen Architekten Jean Nouvel im Allgemeinen wie auch im Detail richtig verstehen und auch deuten zu können.

 

   

 

Grob gesagt ist das Gebäude in drei Trakte unterteilt. Der Konzertsaal, der Luzernersaal und das Auditorium. Symbolisch betrachtet, sollen diese drei Säle Schiffe verkörpern, so wie sie im Hafen liegen würden. Dieser Eindruck wurde noch ver-stärkt, indem zwischen den drei Sälen etwa drei Meter breite Wasserkanäle eingebettet wurden. Die Aussenwände des grossen Konzertsaales, welche sich wohlverstanden im Innern des KKL-Gebäudes befinden, wurden so ausgeformt, dass es tatsächlich wie ein grosser Schiffsrumpf aussieht. Diesem „Rumpf“, der sich in der Höhe über mehrere Stockwerke ver-teilt, ist sehr viel Aufwand zuteil geworden. Zahllose Holzplatten in edlem Holz, wurden einzeln geformt und unsichtbar mon-tiert, um im Ganzen die eleganten formvollendeten Rundungen zu erzielen. Sicher einer der Höhepunkte im Gebäude. Den edlen Materialien und Farbgebungen wurde übrigens im ganzen KKL viel Aufmerksamkeit gewidmet, was wohl ebenfalls zum Kostenpunkt von 226.5 Millionen Franken für das gesamte Gebäude, einiges dazuträgt.  


Gelangt man dann durch eine der aufwändig konstruierten Schall-Schleusen-Türen in den grossen Konzertsaal, staunt man nicht schlecht und ist schlicht beeindruckt. Erfährt man noch mehr Details, auf was alles bei der Planung und dem Bau be-sonders geachtet wurde, kommt man noch mehr ins Staunen. 1840 Personen finden hier Platz. Und jeder Platz geniesst ein hervorragendes Hörvergnügen. Die Akustik, oder besser gesagt das „Akustische Design“, ist wohl das A und O eines Konzertsaales, und darauf wurde besonders viel aufgewendet; gehört doch dieser Saal zu den akustisch Besten auf der Welt. Durch raffinierte Verstellmöglichkeiten der Decke und den Wänden wurde mit Hilfe des amerikanischen Akustikers Russell Johnson dieses „Design“ geschaffen. Erwähnenswert sind wohl noch die sog. Echokammern, welche sich an bei¨-den Seiten des Saales befinden. Sind die diversen seitlichen Türen in den Saalwänden geöffnet, ergibt sich dadurch eine Raum- und Klangerweiterung. Zu vergleichen wie etwa in einer gotischen Kirche, mit ihrem Haupt- und den seitlichen Nebenschiffen.

 

   

 

Der Luzernersaal ist ein fast gleich grosser Mehrzwecksaal mit eigens raffinierten Möglichkeiten, für jede erdenkliche Ver-wendung entsprechend angepasst zu werden. So zum Beispiel eine mehrfach verstellbare Bühne, und eine zusätzliche, ausfahrbare Empore für Zuschauer, zur Ergänzung des grossen Balkons. Der ganze Saal ist bewusst in einem Anthrazit-Farbton gehalten, um die Aufmerksamkeit auf die jeweiligen Akteure zu lenken. Der Saal fasst je nach Verwendung zwi-schen 450 bis ca. 1300 Personen. Das Auditorium, für Vorlesungen aller Art, ist kleiner und es finden darin bis zu 270 Personen Platz. Zum Vergleich herrscht in diesem Raum eine spürbar ganz andere Akustik, so wie sie für Sprache ideal ist. Auch hier ermöglichen diverse audio-technische Einrichtungen zeitgemässe Präsentationen. 


Zu erwähnen gelten noch die Gastro-Betriebe innerhalb des KKL. Die Seebar, das World-Café, die neue Crystal-Lounge und das Restaurant RED (Real elegant dining). Anschliessend an diese Besichtigung gab es einen sehr willkommenen Apéro an einer der Konzert-Bars im Foyer.  


Langsam wurde es aber nun Zeit, sich in das Hotel des Balances zu begeben, welches am anderen Reussufer gelegen, gut zu Fuss erreichbar war. Dort hielten wir in einem separaten Raum zuerst die Generalversammlung ab. Dieser folgte da-nach ein gemeinsames gediegenes Nachtessen, wo dann wiederum auch der persönliche Kontakt zum Zug kam und all die Gespräche geführt werden konnten, die so lange warten mussten.  


Jürg Widmer/ 11.11.2007